Was ist Kultur?
„… Erscheinungsformen menschlichen Daseins, die auf bestimmten Wertvorstellungen und erlernten Verhaltensweisen beruhen und die sich … in der dauerhaften … Erhaltung von Werten ausdrücken … Gemeinsprach lich steht die Bezeichnung … für Kultiviertheit (Umgangsformen, Sittlichkeit …)“ So lesen wir bei Wikipedia.
Wertvorstellungen? Kultiviertheit? Die „demokratische Welt“ nimmt Schaden in völlig neuer Dimension: Nicht nur von außen, aus ihrer eigenen Mitte heraus werden Regeln gebrochen, Anstand untergraben,
Grenzen verschoben, Völkerrecht missachtet, Vernichtungskriege geführt, Land annektiert, soziale Einrichtungen zerstört, Zivilbevölkerung ausgemerzt, Hilfsorganisationen behindert, lebensnotwendige Maßnahmen unterbunden, Vertreibung und Deportation ganz offen angestrebt. Kritiker*innen werden mundtot gemacht, Mahner*innen diffamiert, Journalist*innen behindert, internationale Institutionen verhöhnt. Solche Verhältnisse hielten wir zumindest in Europa seit 80 Jahren für
überwunden. Offenbar sind sie es nicht.
Die staatlichen Militäraktionen haben jedes Maß verloren, sind grausam und letztlich heimtückisch. Die Befehlshaber berufen sich auf „Selbstverteidigung“ und „natürliches Recht“, vermischen jedoch Dinge miteinander, die nicht verknüpft werden dürfen, verschleiern eigenes Versagen, persönliche Motive und dubiose Verstrickungen. Ihre Haltung und Hand-
lungsweise sind im Gestern gefangen, weder tragen sie zu aktuellen Lösungen bei, noch bieten sie Zukunftsperspektiven. Die Komplexität der politischen Lage und der vielfältigen, verworrenen Interessen darf gerade angesichts unserer deutschen Geschichte nicht dazu verführen, dass wir vor Tatsachen die Augen verschließen, nur weil sie nicht ins (Selbst)
Bild passen.
Kulturen bedürfen des Schutzes und auch des eigenen (Staats)Territoriums. Es stünde uns gut an, uns in Wahrheit und Wahrhaftigkeit zu üben, die aus der Geschichte gezogenen Lehren anzuerkennen, die über Jahrzehnte erarbeiteten Regeln zu respektieren. Irrtum, ideologische oder religiöse Verblendung, erst recht aber Propaganda, Lüge, Rechtsbeugung
und mögliche Verbrechen müssen entlarvt, klar benannt und untersucht werden - gerade, wenn sie von Freunden ausgehen.
Es geht um Errungenschaften - älter als die jetzt lebenden Generationen; größer, als dass Religionen oder Nationen sie je für sich allein in Anspruch nehmen dürften; umfassender als das, was wir beurteilen können. „Auf
der richtigen Seite der Geschichte zu stehen“ und daraus Rechte oder Machtpositionen abzuleiten ist kein „Zustand“ für alle Zeit – allein dies zu wollen ist ein irriger Ansatz. Kluges Bewusstsein, politische Weitsicht und moralische Integrität lassen sich nur durch ständiges erneutes Überprüfen und Korrigieren erwerben. Dazu bedarf es grundsätzlicher Solidarität, nicht blinden Gehorsams.
Das ernsthafte Eintreten für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ist notwendiger denn je. Dafür gilt es, Terror, rechtsgerichteter Haltung, überheblicher Ideologie und rassistischer wie kriegstreibender Staatsdoktrin gleichermaßen entschieden entgegenzutreten.
Für diese Kultur stehen wir ein. In Konzerten, Ausstellungen und Wortver-
anstaltungen. Besuchen Sie uns.
